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Vom Umgang mit toten Pferden

Beim Durchforsten meines Rechners bin ich auf eine uralte Spaßpräsentation gestoßen. Diese ist nicht nur witzig, sondern spiegelt eins zu eins wieder, womit sich Angestellte von Großunternehmen den ganzen Tag beschäftigen – mit toten Pferden. Hä? Wie bitte? Ihr habt richtig gelesen, ein Großteil unserer Arbeitszeit verbringen wir mit einem mausetoten Gaul.

Ein uraltes Sprichwort der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, stiege ab.“ Das klingt irgendwie weise und logisch. Das Problem ist halt, dass in Unternehmen mitunter ein Mangel an Weisheit und Logik herrscht. Was machen wir also, wenn wir merken, dass wir ein totes Pferd reiten?

– Wir besorgen uns eine stärkere Peitsche.

– Wir wechseln die Reiter.

– Wir sagen: „So haben wir das Pferd doch immer geritten.“

– Wir gründen einen Arbeitskreits, um das Pferd zu analysieren.

– Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.

– Wir erhöhen Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.

– Wir bilden eine Task-Force, um das Pferd wiederzubeleben.

– Wir holen Externe, die angeblich tote Pferde reiten können.

– Wir trainieren, um besser zu reiten.

– Wir vergleichen unterschiedliche tote Pferde.

– Wir ändern die Kriterien die besagen, dass ein Pferd tot ist.

– Wir schirren mehrere tote Pferde an, damit wir schneller werden.

– Wir sagen: „Kein Pferd ist so tot, dass man es nicht mehr reiten kann.“

– Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere und billigere tote Pferde gibt.

– Wir erklären: „Unser Pferd ist besser, schneller und billiger tot als andere tote Pferde.“

– Wir bilden einen Arbeitskreis, um eine neue Verwendung für ein totes Pferd zu finden.

– Wir richten eine Kostenstelle für tote Pferde ein.

– Wir vergrößern den Verantwortungsbereich des toten Pferdes.

– Wir starten Motivationsprogramme für tote Pferde.

– Wir strukturieren um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.

Das ist natürlich alles ein bisschen übertrieben. Mitunter trennen sich totes Pferd und Reiter. So zieht sich AOL aus Deutschland zurück, Opel und GM wollen getrennte Wege gehen, das gilt auch für Ford und Volvo bzw. Saab und GM. Bleibt die Frage, wer eigentlich Pferd und wer der Reiter ist.

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  1. März 30, 2010 um 1:14 pm

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